Offener Brief des BVV-Präsidenten Klaus Drauschke an die Mitgliedsvereine des BVV

Landshut, 4.12.2019

Liebe Volleyballerinnen und Volleyballer, liebe Mitglieder des Bayerischen Volleyball-Verbandes,

heute wende ich mich an Sie/Euch, um den aktuellen Sachstand beim DVV und beim BVV des Jahres 2019 und einen Blick in die Zukunft des Volleyballsports in Deutschland und Bayern zu geben.

Der Deutsche Volleyballverband hat heuer einen Verbandstag am 22./23.06. in Berlin und eine (neue Termino­logie statt Hauptausschuss) Mitgliederversammlung am 23.11. in Frankfurt abgehalten. In der Folge dieser dort gefassten Beschlüsse hat der BVV zweimal (28.06. und 15.11.) seinen Verbandsrat einberufen, um die Konsequenzen für Bayern gemeinsam zu besprechen, sie zu bewerten und deren Umsetzungen gemeinsam zu planen und zu beschließen.

 

1. Allgemeine Situation im deutschen Volleyballsport

Wir können weder beim DVV noch beim BVV die Veränderungen innerhalb unserer Gesellschaft leugnen oder ignorieren. Ihre Folgen haben längst auch unseren Sport erreicht. Wir spüren nicht nur in Bayern einen Rückgang der Vereine, der Mannschaften, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die nachlassende Bereitschaft ein Ehrenamt zu übernehmen, die Hindernisse bei der Sponsorensuche, Probleme Nachwuchs aus den Schulen zu bekommen, Lehrer als Trainer zu gewinnen u.v.m.

Konkret hat der deutsche Volleyballsport von 1998 bis 2018 erheblich an Mitgliedern eingebüßt (31.12.1998: 5.449 Vereine; 11.843 Mannschaften – 31.12.2018: 4.883 Vereine; 7.473 Mannschaften). Die Wahrnehmung des Volleyballsports in der Öffentlichkeit ist unzureichend, obwohl sich die sportlichen Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene sehen lassen können. Mehr als vier Millionen Menschen spielen in Deutschland geschätzt irgendwie und irgendwo Volleyball. Doch vom organisierten Volleyballsport sind sie meist sehr weit entfernt. Der DVV und auch wir Landesverbände müssen deshalb konkrete Maßnahmen ergreifen, um näher an die volleyballspielenden Menschen heranzukommen.

Über Jahrzehnte hat sich kein Verbandstag des DVV - trotz mehrfacher Aufforderung auch durch den BVV - mit der Stärkung der Basis als Schwerpunkt auseinandergesetzt. Erstmals zeigte der DVV am vergangenen Verbandstag in Berlin Mut zu wegweisenden Beschlüssen, die auch diesen bisher vernachlässigten Bereich der Sport- und Verbandsentwicklung einbezogen haben.

Auch wir in Bayern müssen dringend zukunftsfähige Weichen für unseren Volleyballsport stellen, um wieder vermehrt den notwendigen Nachwuchs im Volleyball in allen Altersgruppen und für das Ehrenamt zu gewinnen und um die Möglichkeiten des technischen Fortschritts unseren Mitgliedern bieten zu können.

 

2. Allgemeine Lösungsansätze

a) DVV

Bei seinem Verbandstag in Berlin hat der DVV weitreichende Beschlüsse bezüglich seiner Neuausrichtung zur Sicherung einer erfolgreichen Zukunft der Sportart Volleyball getroffen und in seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt erste Rückmeldungen über den Beginn der Umsetzung gegeben. Die Beschlüsse des DVV und deren Umsetzung haben strukturelle, inhaltliche und vor allem zunächst finanzielle Konsequenzen in Form einer erheblichen Beitragserhöhung für alle Landesverbände Deutschlands. Die Beitragsanpassung erfolgt in zwei Stufen (siehe Tabelle 1).

Die DVV Beitragserhöhung wird laut Beschluss des Verbandstags ausschließlich in folgende drei Zukunftsprojekte investiert.

  • Zukunftsprojekt Volleyball Digital
  • Zukunftsprojekt Sportentwicklung, Breitensport, Schule
  • Zukunftsprojekt Nachwuchsleistungssport

Eine Umverteilung der Finanzen aus den Zukunftsprojekten zur Auffüllung ggf. anderweitiger Finanzlücken ist laut Beschluss der Mitgliederversammlung ausgeschlossen

Die Länder sind satzungsgemäß verpflichtet, die finanzielle Umsetzung der Beitragser­höhung des DVV vorzunehmen. Die Beitragshöhe richtet sich für die Länder nach den Mitgliederzahlen der Mannschaften, etc. Bayern hat von der Gesamtsumme rund 15% zu tragen (siehe Tabelle 1). 

Tabelle 1: Entwicklung Mitgliedsbeitrag Deutscher Volleyball-Verband

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b) BVV

Mit den bisherigen Ressourcen, Serviceleistungen und Organisationsprozessen der letzten Jahre sind wir in Bayern - trotz intensiver Einsparungen in der Geschäftsstelle, einer dramatischen Zahl an Überstunden und einer Vielzahl neuer Aufgaben - schon lange an die Grenzen des Machbaren gestoßen. Auf der bisherigen Grundlage schaffen wir es nicht, unseren Sport intensiver als bisher zu steuern, die Basis besser zu unterstützen und zugleich weitere Aufgaben zu schultern. Dafür sind - neben vorhandener Ideen und Konzepte - zusätzliche bayerische Ressourcen für Personal und konzeptionelle Umsetzungen nötig. Der BVV hat in seinem Verbandsrat im Juni deshalb beschlossen, die beiden Beitragserhöhungen des DVV in einem Schritt zu vollziehen und zusätzlich zur eigenen Entwicklung eine eigene Beitragserhöhung zu ergänzen. Eine AG Finanzen (Klaus Drauschke, Richard Drechsel, Georg Meir, Heinz Hesse, Werner Schmitt, Jürgen Rückert, Tom Gailer) hat am 23.7. und 23.9.19., der Vorstand des BVV am 10.10. und 24.10.19. zu dem Thema getagt und dem Verbandsrat im November eine Empfehlung vorgelegt, die einvernehmlich beschlossen worden ist.

Ergebnisse der AG:

  1. Umsetzungsmodalitäten der Beitragserhöhung für den DVV (Finanzordnung)
  2. Umsetzungsmodalitäten der Beitragserhöhung für den BVV (Finanzordnung)
  3. Veränderung Personal und Aufgabenfelder in der Geschäftsstelle, Einführung Steuerung Nachwuchsbreitensport (aus Beitragsmitteln) und Nachwuchsleistungssport (aus zweckgebundenen Staatsmitteln)

Die wichtigsten grundlegenden Veränderungen im BVV sind folgende Neuerungen durch Beitragserhöhung:

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In nachstehender Übersicht aus der Finanzordnung ist die Erhöhung der jeweiligen Kosten und deren anteilige Verteilung auf DVV, BVV und Bezirke zu entnehmen.

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In nachstehender Tabelle 2 ist die zeitliche Staffelung der Beitragserhebungen durch DVV und BVV dargestellt. Die Vereine werden mit den Beiträgen für den BVV teilweise mit einer Zeitverzögerung von fast einem Jahr belastet.

Tabelle 2: Zeitlicher Verlauf der erstmalig wirksamen neuen DVV- und BVV-Beitragserhöhungen

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Es wird kein leichter Weg, den wir gemeinsam einschlagen wollen. Ich bitte schon jetzt um Ihr/Euer Vertrauen, um den Weg gemeinsam zu gehen und ihn erfolgreich zu gestalten zum Wohl unserer wunderbaren Sportart, für die es sich zu kämpfen lohnt.

 

Herzliche Grüße

Klaus Drauschke
Präsident

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